Die ursprünglich 1833/1834 erbaute Schule war ein klassizistischer Zweiflügelbau. Umgebaut und saniert wurde sie erstmals 1928/1929. Hierbei wurde die Schule und die Lehrerwohnung für insgesamt 16.000 Reichsmark renoviert. Eine weitere Renovierung und Modernisierung der Schule fand im Jahre 1966 statt. Hierfür wurden 30.000 DM verwendet. In den 1980er Jahren wurde das Schulhaus letztmalig im Zuge der Dorferneuerung saniert.
Im November 1937 wurde die bislang evangelische Volksschule, in eine Gemeinschaftsschule umgewandelt.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde ein Schulhof hinter dem Schulhaus angelegt.
Rechts von der Schule stand das Gemeindebackhaus – der Backes, der jedoch 1965 abgerissen wurde. Der Mittelteil sowie der Südflügel des Schulgebäudes blieben bestehen.
Als Waldlaubersheim 1970 im Zuge der Verwaltungsreform der Verbandsgemeinde Stromberg angegliedert wurde, wurde die Schule geschlossen. Der letzte eingeschulte Jahrgang waren die Kinder des Geburtsjahrganges 1963.
Heute befindet sich in der Alten Schule u.a. das Büro des Bürgermeisters, eine Küche, sowie sanitäre Anlagen, die bei Feierlichkeiten auf dem Viktoriaplatz genutzt werden.
Erinnerungen an den Backes
Backhäuser, die im Volksmund auch heute noch gerne als „Backes“ bezeichnet werden, ersetzten bis in die 1960er Jahre vielerorts die Bäcker. An Backtagen wurden Brote oder Kuchen gebacken. Die Wartezeit verkürzte man gerne damit, den neuesten Klatsch und Tratsch auszutauschen. Ein entscheidender Vorteil war es damals für die Landbevölkerung, nicht in jedem Haus einen entsprechenden Ofen vorhalten oder aufheizen zu müssen.
Wie in der Chronik von Heinz Reimann zu lesen ist, betrieb man das Backhaus, das in einem Flügel des Schulgebäudes untergebracht war, als Gemeindebäckerei. Die Räumlichkeiten waren an Bäcker verpachtet. So belegt die Dorfchronik, dass im Jahre 1872 das Backhaus dem Bäcker Ackermann zu streng geregelten Konditionen überlassen wurde. Der jährliche Mietzins an die Gemeinde betrug 20 Thaler.
Weiter war geregelt: “Ackermann bezieht als Bäckerslohn für jede 40-Stück fünf bis sechspfündige Brote von Eigenthümern fünf Silbergroschen“.
Schriften aus dem Jahr 1882 erwähnten erstmals den Bäcker Johann Rickes. Dieser übergab das Backhaus an seinen Sohn Nikolaus, dieser wiederum an seinen Sohn Hans. In der dritten Generation gab Hans Rickes das Bäckerhandwerk 1960 aus Altersgründen auf. Er backte bis zuletzt den zuhause zubereiteten Teig im Gemeindebackes. Gekostet habe das einen Groschen pro Brot. Ein neuer Pächter fand sich nicht.
Da inzwischen gewerbliche Bäcker in der Gemeinde angesiedelt waren, gab es keine weitere Verwendung für das Backes. Daher wurde das Gebäude 1965 abgerissen, um dem Straßenverkehr mehr Platz zu schaffen.
Vermutlich war das Backhaus noch älter als das Schulgebäude selbst.
(Quelle: Dorfchronik von Heinz Reimann)
Standort
Die alte Schule steht im Zentrum des alten Dorfkerns an der Kreuzung von Windesheimer Straße, Genheimer Straße und Binger Straße.
Koordinaten:
49°55’40.89″N
7°49’50.72″O
207 m ü. NHN
Quelle: www.lvermgeo.rlp.de
Genehmigung: ©GeoBasis-DE/LVermGeoRP2013-12-10