Die Dorfeiche

Der älteste lebende Einwohner von Waldlaubersheim wird 142 Jahre alt in diesem besondern Jubeljahr. Als beliebter Treffpunkt und Zeitzeuge würden wir nur zu gerne den vielen Geschichten lauschen, die er zu erzählen hätte.

Am 29. März 1875 pflanzte der damaligen Lehrer Stieg mit den Schulkindern die Eiche auf dem Dorfplatz in der Ortsmitte.
Von diesem zentralen Punkt der Gemeinde aus führen Kreisstraßen in Richtung Windesheim, Genheim und Rümmelsheim/Burg Layen. In früheren Jahren, als es kaum Kraftfahrzeugverkehr gab, spielte sich auf dem Dorfplatz ein bedeutender Teil des Dorflebens ab.
Bis zur Neugestaltung der Verkehrsinsel war er ein beliebter Treffpunkt der Dorfjugend. Als der Kraftfahrzeugverkehr immer mehr zunahm, fanden Mitte der 1980er Jahre im Ortsgebiet umfangreiche Straßenbaumaßnahmen statt. So auch im Bereich um die Eiche, die zu großen Schäden in der Baumkrone führten.
Ein Baumchirurg stellte fest, dass ursächlich die “sehr schwierigen Standortverhältnisse” für die Erkrankung des Baumes verantwortlich waren. Das Wurzelwerk sei zum Teil durch eine wasser- und luftundurchlässige Schicht bedeckt. Außerdem sei der Baum durch eine Mauer in seinem Wachstum begrenzt. Auf Anraten des Baumchirurgen wurde der aufgemauerte Ring des dort ebenfalls vorhandenen, aber nicht mehr aktiven Dorfbrunnens abgetragen und die Pflasterung herausgenommen. Der Boden wurde tiefgründig gelockert und ein humusartiges Substrat eingebracht. In Teilbereichen wurden Bachwacken eingebracht. Außerdem wurde das Totholz und morschen Äste entfernt. Durch diese Maßnahmen erholte sich die Eiche im Lauf der Jahre wieder.



Dieses Foto zeigt sehr eindrücklich, dass die Eiche schon immer ein beliebter Treffpunkt der Dorfjugend war. Dieses Foto aus der Hexennacht 1959 zeigt auch die oben erwähnte Ringmauer, welche eine erhöhte Ebene um die Eiche bildete.